Ab dem 3. April 2018 könnt ihr in einigen Restaurants und Supermärkten das erste Burgerpatty aus Buffalowürmern kaufen: den Bux Burger. Das Start-Up Bugfoundation, das den Bux-Burger seit 2015 schon in Belgien und den Niederlanden verkauft, ist damit Vorreiter auf dem deutschen Markt. Auf der Internationalen Grünen Woche, der weltweit wichtigsten Verbrauchermesse für Landwirtschaft und Ernährung, haben Bugfoundation mehr als 5000 ihrer Insektenburger verkauft – ein klarer Erfolg und ein Beleg dafür, dass das Interesse am essen von Insekten vorhanden ist.
Über Bugfoundation
Bugfoundation wurde 2013 von Baris Özel und Max Krämer gegründet und ist mehrfach EU-gefördert. Die beiden langjährigen Freunde reisten während eines Urlaubssemesters gemeinsam durch Asien und kamen dort zum ersten Mal mit Heuschrecken, Raupen und anderen essbaren Insekten in Berührung. Max schrieb im Anschluss an die Reise seine Bachelor Arbeit über die Aufzucht von Insekten.
Überzeugt von den ökologischen Vorteilen von Insekten, suchten die beiden Freunde nach einer Möglichkeit, sie auch in Europa populär zu machen. Um den hierzulande typischen Ekel vor Insekten zu umgehen, entschieden sie sich für ein Produkt mit gemahlenen Insekten. So entstand nach und nach die Idee, ein Burgerpatty mit gemahlenen Buffalowürmern herzustellen.
Über den Bux Burger
Der Bux Burger besteht aus gemahlenen Buffalowürmern, Biosoja und Gewürzen und ähnelt in Geschmack und Konsistenz einem Burgerpatty aus Fleisch. Die Entscheidung, Buffalowürmer für die Herstellung des Burgerpattys zu verwenden, trafen die beiden Gründer während des Entwicklungsprozesses, in dem sich der Buffalowurm als geschmacklich besonders gut geeignet erwies.
Die Buffalowürmer bezieht Bugfoundation von einem Züchter in den Niederlanden, der hohe Qualitätsstandards gewährleistet. Denn genauso wie in der Nutztierhaltung müssen auch in der Insektenzucht strenge Auflagen eingehalten werden. Hergestellt wird das Burgerpatty ebenfalls in den Niederlanden, der Herstellungsprozess gleicht dem eines Burgerpattys aus Fleisch.
Den Bux Burger wird es tiefgefroren im Supermarkt oder fertig zubereitet als Burger im Restaurant zu kaufen geben.
Warum der Bux Burger nachhaltig ist
Der Bux Burger besteht aus Biosoja und zu etwa 30 % aus Buffalowürmern. Diese benötigen im Vergleich zu Nutztieren wie Schweinen, Hühnern oder Rindern nur einen Bruchteil des Futters, des Wassers und der Landfläche. Zudem verursachen sie viel weniger Treibhausgase als Nutztiere. Wer Buffalowürmer und auch andere Insekten isst, schont damit wichtige Ressourcen und trägt dazu bei, Umweltbelastungen zu verringern.
Was ist die Zukunft – Insekten oder In-vitro Fleisch?
Heute ernähren sich bereits über 2 Milliarden Menschen von Insekten, vorwiegend in Afrika, Südamerika und Asien. In Europa allerdings ist der Verzehr von Insekten nicht üblich. Da durch den Anstieg der Weltbevölkerung die Nachfrage nach Protein das Angebot übersteigen wird, werden in naher Zukunft jedoch alternative Proteinquellen erforderlich sein. Zu den aktuellen Favoriten zählen pflanzliche Proteine, In-vitro Fleisch und Insekten.
Matthias Lauerer hat Bugfoundation interviewt und unter anderem zu den Vorteilen von Insekten gegenüber In-vitro Fleisch befragt. Die klare Antwort lautet: Bugfoundation sieht zukünftig Insekten und nicht In-vitro Fleisch auf den Tellern der Verbraucher. Die Gründe sind vielfältig – In-vitro Fleisch sei zu abstrakt, nicht marktfähig und nicht transparent bzgl. der Zuchtmethode.
Das vollständige Interview mit Bugfoundation findet ihr hier: Burger aus Buffalo-Würmern„Insektenburger schmecken hervorragend“. Einen spannenden Artikel über Bugfoundation hat foodbarn geschrieben – Würmer essen für den Weltfrieden – und eine aktuelle Doku über Bugfoundation findet ihr auf ARTE – Vorsicht, der Mehlwurm kommt.
Titelbild: Copyright Bugfoundation GmbH